Geschichte
ÜBERBLICK ÜBER DIE GESCHICHTE DER
JOHANN STRAUSS – GESELLSCHAFT WIEN
1936
Gründung der JSG Wien; erster Präsident wird Felix Weingartner (österreichischer Stardirigent, zweimaliger Direktor der Wiener Oper).
1937
Aus Anlass der 70. Wiederkehr der Uraufführung des Donauwalzers setzt die JSG Wien ihre ersten Aktivitäten:
- a) Festkonzert im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins unter der Leitung von Felix Weingartner (weltweite Rundfunkübertragung);
- b) Festvorstellung der „Fledermaus“ in der Wiener Staatsoper (weltweite Rundfunkübertragung);
- c) Enthüllung einer Gedenktafel am Dianabad, dem Uraufführungsort des Donauwalzers.
1938
Die Arbeit der JSG Wien wird aufgrund des Anschlusses Österreichs an Hitler-Deutschland ruhend gestellt.
1946
Neugründung der JSG Wien; ihr neuer Präsident wird Franz Salmhofer (Dirigent, Komponist, Direktor der Wiener Staatsoper).
1947
Hubert Marischka (der nach Alexander Girardi bedeutendste Darsteller und Mitschöpfer der Wiener Operette, einer der bedeutendsten Direktoren des Theaters an der Wien) übernimmt interimistisch die Gesellschaft; neuer Präsident wird Edmund Eysler (einer der erfolgreichsten Komponisten der Silbernen Wiener Operettenzeit, der zweiten Epoche in der Entwicklung der Wiener Operette).
1949
Aus Anlass der 50. Wiederkehr des Todestages von Johann Strauss veranstaltet die JSG Wien ein zweiwöchiges Johann Strauss-Fest unter Mitwirkung der Wiener Philharmoniker, des Balletts der Wiener Staatsoper, der Wiener Sängerknaben, der Wiener Symphoniker, der Wiener Volksoper und anderer Institutionen; das Eröffnungskonzert am 2. Juni im Theater an der Wien leitet Karl Böhm.
1950
Wegen des großen Erfolgs dieses Johann Strauss-Festes veranstaltet die JSG Wien eine „Festwoche der Wiener Musik“. Aufgrund des neuerlichen Erfolgs übernimmt die Stadt Wien diese Idee und veranstaltet seit 1951 die Wiener Festwochen. Die JSG Wien konzentriert sich in der Folge vor allem auf die Produktion von Schallplatten mit den Wiener Symphonikern für bislang noch nie aufgenommene Werke von Johann und Josef Strauss, Johann Strauss Vater und Franz von Suppè.
1960
Bruno Marek (Präsident des Wiener Landtages, später Wiener Bürgermeister) wird Präsident der JSG Wien.
1967
Aus Anlass der 100. Wiederkehr der Uraufführung des Donauwalzers veranstaltet die JSG Wien ein Festkonzert im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins und bringt erstmals (mit Unterstützung des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst sowie der Stadt Wien) wissenschaftskritische Ausgaben von Orchesterwerken von Johann Strauss heraus.
1974
Aus Anlass der 100. Wiederkehr der Uraufführung der „Fledermaus“ bringt die JSG Wien erstmals eine wissenschaftskritische Ausgabe einer Operettenpartitur von Johann Strauss, eben seiner „Fledermaus“, heraus.
1983
Der erste Band von „Johann Strauss – Briefe und Dokumente“, der größten Strauss-Biographie aller Zeiten, erscheint, verfasst von Franz Mailer im Auftrag der JSG Wien; 2007 wird das Werk mit dem 10. Band abgeschlossen.
1988
Beginn der weltweit ersten und bislang einzigen Johann Strauss-Gesamtaufnahme durch die Plattenfirma Marco Polo; die Jahrzehnte langen Recherchen und Notensammelaktivitäten der JSG Wien spielen für deren Zustandekommen eine wesentliche Rolle.
1992
Franz Mailer (Jahrzehnte langer Programmkonsulent der Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker, Verfasser der größten Strauss-Biographie aller Zeiten) wird Präsident der JSG Wien.
1995
Beginn der Neuen Johann Strauss-Gesamtausgabe unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker: Auf Initiative der JSG Wien erscheinen in den nächsten 25 Jahren sämtliche erhaltenen Orchesterwerke von Johann Strauss (in Partitur und Orchesterstimmen) in wissenschaftskritischer Form; parallel dazu wird mit der Herausgabe der Bühnenwerke begonnen.
1996
Gründung des Klassischen Operettenensembles Wien: Fortan vermag die JSG Wien erstmals in ihrer Geschichte mit einem eigenen Ensemble Konzerte und ganze Operettenaufführungen zu produzieren, die in den Folgejahren auch im Ausland präsentiert werden; CD-Aufnahmen inkl. Fernsehaufzeichnung entstehen in der Folge ebenso.
1999
Aus Anlass der 100. Todestages von Johann Strauss veranstaltet die JSG Wien erstmals einen internationalen Johann Strauss-Gesangswettbewerb, und zwar unter dem Ehrenschutz des österreichischen Bundespräsidenten, Thomas Klestil, sowie mit internationalen Opernstars als Jurymitgliedern (Sona Ghazarian, Christa Ludwig, Heinz Zednik, Thomas Moser u. a.)
2001
Beginn des Johann Strauss-Operettenzyklus: Innerhalb von 13 Jahren bringt die JSG Wien sämtliche originalen Operetten von Johann Strauss unter der künstlerischen Gesamtleitung und Mitwirkung von Peter Widholz auf die Bühne; unterstützt wird das Vorhaben vom österreichischen Bundesministerium für Unterricht und Kunst sowie von der Stadt Wien.
2005
Peter Widholz wird Präsident der JSG Wien.
2013
Beginn der jährlichen Verleihung des Goldenen Johann Strauss zur Würdigung von Verdiensten um die Pflege des Schaffens von Johann Strauss.
2017
Aus Anlass der 150. Wiederkehr der Uraufführung des Donauwalzers wird eine neue Gedenktafel am Uraufführungsort (am Neubau des Dianabads) enthüllt; der Festakt wird musikalisch gestaltet von der Gardemusik Wien unter der Leitung von Bernhard Heher (österreichischer Heeresmusikchef und Gardekapellmeister).