150. Geburtstag von Edmund Eysler
Edmund Eysler (1874 – 1949) war neben Franz Lehár, Oscar Straus, Leo Fall und Emmerich Kálmán der bedeutendste Meister der Silbernen Wiener Operettenära und unter diesen der wienerischste aller Nachfolger von Johann Strauss auf dem Gebiet der Operettenkompositionen. Auf Initiative des Urenkels Edmund Eyslers, Herrn Univ.-Prof. Dr. Paul Wagner, und mit Unterstützung des Bezirks Josefstadt, in dem Eysler seine letzten Lebensjahrzehnte verbracht hatte, präsentierte die Johann Strauss-Gesellschaft Wien am 22. Juni 2024 im neobarocken Ambiente der Albert Hall im 8. Wiener Gemeindebezirk eine konzertante Aufführung von Eyslers erfolgreichster Operette, „Die gold’ne Meisterin“. Die JSG-Wien übernahm, wie Präsident Peter Widholz in seiner gemeinsam mit Prof. Paul Wagner vorgenommenen Eröffnung des Abends betonte, umso lieber diese Aufgabe, als Edmund Eysler 1947 – 1949 als Präsident unserer Gesellschaft vorstand.
Die ausführenden Mitglieder des Klassischen Operettenensembles Wien wurden vom dankbaren Publikum im ausverkauften Saal, allen voran der Familie Wagner, dem Bezirksvorsteher der Josefstadt, Mag. Martin Fabisch, sowie Maximilian Titz, dem Bürgermeister von St Andrä-Wördern, dem seinerzeitigen Sommersitz Eyslers, stürmisch gefeiert. Die gesangliche Leistungen wurden ebenso gelobt wie die vielfach komödiantische Präsentation der lebensfrohen Musik Eyslers.
Besonders umjubelt wurde Helga Papouschek, die als Erzählerin durch die Handlung der Operette führte. Sie hatte am Anfang ihrer Karriere noch mit Hubert Marischka, der die Uraufführungsproduktion der „gold’nen Meisterin“ 1927 inszeniert hatte, als Regisseur zusammengearbeitet und war mit Betty Fischer, der ersten Darstellerin der Titelrolle, noch gemeinsam auf der Bühne gestanden. Damit stand die Aufführung in einer direkten, lebendigen Tradition, die bis zur Uraufführung dieser Operette zurückreichte, und bewies einmal mehr das Bemühen der JSG-Wien um Authentizität bei ihren Produktionen, das vornehmlichste Markenzeichen unserer Gesellschaft.
Wenige Tage nach der Aufführung erreichte unseren Präsidenten, Peter Widholz, ein Mail des Urenkels von Edmund Eysler und dessen Gattin Melanie, in dem die beiden sich nochmals für die Produktion bedankten und deren Vorzüge folgendermaßen hervorhoben:
Lieber Peter!
Zahlreiche Aufführungen der Gold’nen Meisterin haben wir im Lauf der Jahre erleben können. Die konzertante Aufführung in der Albert Hall war außergewöhnlich. Die großartigen Leistungen der Mitwirkenden und die Auswahl der dargebrachten Gesangsnummern unterstrichen den künstlerischen Wert des Werkes. Während der Aufführung wurden erklärende Texte gebracht, um die Handlung zu erläutern. Die verbindenden Worte haben auch die auf gesellschaftlichen Ausgleich gerichtete Handlung dieser Operette in einer Zeit aufkeimender Konflikte und Spaltungen hervorgehoben. Das Publikum hatte nach der Aufführung noch eine Reihe unvergänglicher Ohrwürmer auf den Lippen und hat die Albert Hall letztlich auch nachdenklich verlassen. Diese Aufführung hat nicht nur die wunderbaren Operettenmelodien erklingen lassen, sondern darüber hinaus auch einen Gegenwartsbezug von Eyslers Gold’ner Meisterin sichtbar gemacht.
Danke lieber Peter für diese wunderbare Aufführung!
Herzliche Grüße,
Deine Melanie und Paul