Strauss-Konzert im Wiener Musikverein zum 70. Todestag von Johann Strauss
Am 18. Juni 1969 veranstaltete die Johann Strauss-Gesellschaft Wien in Gedenken an die 70. Wiederkehr des Todestages von Johann Strauss – unser Titelfoto zeigt sein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof – ein Konzert im Großen Saal des Wiener Musikvereins. Es spielte das Niederösterreichische Tonkünstlerorchester unter der Leitung von Heinz Wallberg. Auf dem Programm standen ausschließlich Kompositionen von Johann Strauss, wie das Programmheft ausweist:
Die von der Johann Strauss-Gesellschaft Wien 1950 veranstaltete „Festwoche der Wiener Musik“ hatte einen so durchschlagenden Erfolg erzielt, dass die Stadt Wien diese Idee übernahm und ab dem folgenden Jahr nach eigenen Vorstellungen fortführte. Damit waren die Wiener Festwochen geboren, die seit 1951 jährlich im Frühjahr stattfinden. Diese zeigten im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens noch ihre Verbundenheit gegenüber ihrer Wegbereiterin, der Strauss-Gesellschaft, indem sie – mit Ausnahme von 1953 – pro Jahr zumindest ein Konzert der JSG-Wien in ihr Programm aufnahmen.
Ab 1961 reduzierte sich die Frequenz dann auf nur mehr ein Konzert in zwei Jahren (1961, 1963 und 1965). Durch den 70. Todestag des Walzerkönigs konnte die Leitung des Festivals 1969 schließlich noch einmal zur Aufnahme eines Strauss-Konzertes in ihr Programm bewegt werden. Der überaus große Erfolg auch dieser Produktion der JSG-Wien konnte allerdings nicht verhindern, dass die Führung der Wiener Festwochen weitere Konzerte dieser Art mit der Begründung ablehnte, sie passten nicht mehr in ihr Konzept.
Damit begann nun in der Geschichte der Strauss-Gesellschaft eine mehr als ein Vierteljahrhundert währende Phase, in der sie nicht mehr mit Konzerten öffentlich in Erscheinung trat. Erst 1996 kam es zu einem Neustart ihres künstlerischen Wirkens. Seitdem bescheren bis zum heutigen Tage Konzerte und Produktionen ganzer Operetten der Wiener Strauss-Gesellschaft erneut im In- und Ausland große Erfolge.