GEDENKKONZERT ZUM 100. TODESTAG VON CARL ZELLER
Zwei Jahre erst war es her, dass die Johann Strauss-Gesellschaft Wien nach Jahrzehnte langer Pause wieder mit Konzerten öffentlich in Erscheinung trat, und zwar nunmehr erstmals mit einem eigenen Ensemble, und schon erhielt sie dafür – wie seinerzeit bei ihren Anfängen – Unterstützung von öffentlicher Seite. Am 17. August 1998 jährte sich zum 100. Mal der Todestag Carl Zellers, des neben Franz von Suppè, Johann Strauss und Karl Millöcker vierten großen und bedeutenden Komponisten der Goldenen Wiener Operettenzeit. Da dieser hauptberuflich ein hoher Beamter im k.k. Ministerium für Unterricht und Cultus gewesen war, gelang es, das nunmehrige Ministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten für eine Kooperation zum Gedenken an diesen großen Österreicher zu gewinnen.
Am 4. November 1998 fand unter dem Ehrenschutz von Unterrichtministerin Elisabeth Gehrer im barocken Wiener Palais Lobkowitz (unser Titelfoto zeigt dessen Entree) – das Palais befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Albertina bzw. zur Wiener Staatsoper – ein Konzert mit Ausschnitten aus dem Schaffen Carl Zellers statt. Im prunkvollen Rahmen des voll besetzten Festsaales, des berühmten Eroica-Saales – benannt nach Beethovens 3. Symphonie, der „Eroica“, die hier 1804 ihre Uraufführung gefunden hatte – sangen Teresa Gardner (Sopran), Susanne Göhr (Sopran; sie war für die erkrankte Susanne Fugger kurzfristig eingesprungen), Peter Widholz (Tenor) und Friedrich Faltus (Bariton). Erstmals trat im Rahmen eines Konzerts der Gesellschaft mit Mario Stöckel auch ein Knabensolist auf. Die musikalische Leitung lag zum ersten Mal in den Händen von Leopold Großmann, einem der ausgewiesensten Experten für authentische Operetteninterpretation – er sollte in den nächsten Jahren zu einer der wichtigsten Stützen bei Produktionen der Strauss-Gesellschaft werden.
Die Moderation des Abends lag in den Händen von Christine Stremprok, einem Mitglied der Strauss-Gesellschaft. Sie bot einen Überblick über Leben und Schaffen Carl Zellers und zeichnete auch verantwortlich für die Auswahl der Musikstücke, die zur Illustration ihrer Darstellung dienen sollten:
Am Ende der Veranstaltung gab es für alle Mitwirkenden lang anhaltenden Applaus von Seiten des Publikums, Rosen von Seiten der Johann Strauss-Gesellschaft Wien und Worte voll von Dankbarkeit und Wertschätzung für das Gebotene von Seiten des Präsidenten der Gesellschaft, Prof. Franz Mailer.