„Schön ist die Welt“ von Franz Lehár – Januar 2024
2020 jährte sich der Geburtstag von Franz Lehár zum 150. Mal. Selbstverständlich plante die Johann Strauss-Gesellschaft Wien eine entsprechende Ehrung dieses bedeutendsten unter den Nachfolgern von Johann Strauss auf dem Gebiet der Operettenkomposition, doch aufgrund der im März dieses Jahres ausgebrochenen Corona-Krise mit ihren Lockdowns und sonstigen Einschränkungen konnte das Vorhaben nicht durchgeführt werden. Als dann zwei Jahre später die Normalität im Kunstbetrieb nach und nach zurückgekehrte, konnten Planungen für ein Lehár-Gedenken von Seiten unserer Gesellschaft wieder aufgenommen werden. Es dauerte bis Anfang des Jahres 2024, dass dieses letztendlich in die Wirklichkeit umgesetzt werden konnte, dafür geriet es aber hinsichtlich der Anzahl der Mitwirkenden und der darunter befindlichen Prominenz zur größten und repräsentativsten Veranstaltung, die die JSG-Wien jemals zu Ehren Lehárs auf die Beine gestellt hatte.
Am 27. Jänner 2024 präsentierte unsere Gesellschaft eine konzertante Aufführung der Lehár-Operette „Schön ist die Welt“, eines Werkes, das seinem Komponisten zeitlebens besonders am Herzen lag. Es zeigt sehr deutlich seine Ambitionen, die Operette der Oper anzunähern. So muss z. B. der gesamte zweite Akt, der rund 35 Minuten dauert, allein von Diva und Tenor bestritten werden. Mit zum Teil hochdramatischen Stellen in beiden Gesangspartien sowie seinen intensiven, symphonischen Naturschilderungen nimmt das Werk eine Sonderstellung nicht nur im Bereich des Schaffens von Franz Lehár, sondern in der gesamten Operettenliteratur ein. Zur Umsetzung dieses anspruchsvollen Vorhabens hatte die JSG-Wien neben Mitgliedern ihres Klassischen Operettenensembles Wien einmal mehr die Gardemusik Wien unter der musikalischen Leitung des Gardekapellmeisters und Heeresmusikchefs, Oberst Prof. Mag. Bernhard Heher, engagiert. Als Aufführungsort wurde der große Ballsaal des Wiener Grand Hotels gewählt. Mehr als eine Woche vor dem Aufführungstermin waren die Karten bereits restlos vergriffen.
Die Vorstellung geriet zu einem Triumph für den Dirigenten und sein Orchester in gleicher Weise wie für die Solistinnen und Solisten: Die fordernden Hauptpartien übernahmen Claudia Camie und Peter Widholz (links neben dem Dirigenten), in den Rollen des heiteren zweiten Paares waren Teresa Gardner und Pablo Cameselle (rechts neben dem Dirigenten) zu hören.
Besonders gefeiert wurde Kammerschauspielerin Marianne Nentwich, die Doyenne des Theaters in der Josefstadt, die mit verbindenden Texten durch die Handlung führte und dabei immer wieder Vergleiche zwischen damals und heute zog.