„Schön ist die Welt“ von Franz Lehár – Januar 2024
1914 wurde in Wien die Operette „Endlich allein“ von Franz Lehár uraufgeführt, die sehr deutlich die Opernambitionen seines Schöpfers zeigt, muss doch der zweite Akt, der rund 35 Minuten dauert, allein von Diva und Tenor bestritten werden. Mit zum Teil hochdramatischen Stellen in den beiden Gesangspartien sowie seinen intensiven Naturschilderungen nimmt das Werk eine Sonderstellung im Bereich der gesamten Operettenliteratur ein. Zur 110. Wiederkehr der Uraufführung brachte die Johann Strauss-Gesellschaft Wien in neuerlicher Kooperation mit der Gardemusik Wien unter der musikalischen Leitung ihres Gardekapellmeisters und Heeresmusikchefs, Oberst Prof. Mag. Bernhard Heher, dieses Meisterwerk in der 1931 in Wien herausgebrachten musikalischen Letztfassung, die den Titel „Schön ist die Welt“ trägt, zur Aufführung. Entsprechend der Handlung des 1. und 3. Aktes, die beide in einem Luxushotel spielen, wurde der große Ballsaal des Wiener Grand Hotels als Aufführungsort gewählt. Mehr als eine Woche vor dem Aufführungstermin waren die Karten bereits restlos vergriffen.
Die Vorstellung geriet zu einem Triumph für den Dirigenten und sein Orchester in gleicher Weise wie für die Solistinnen und Solisten des Klassischen Operettenensembles Wien: Die anspruchsvollen Hauptpartien übernahmen Claudia Camie und Peter Widholz (links neben dem Dirigenten), in den Rollen des heiteren zweiten Paares waren Teresa Gardner und Pablo Cameselle (rechts neben dem Dirigenten) zu hören.
Besonders gefeiert wurde Kammerschauspielerin Marianne Nentwich, die Doyenne des Theaters in der Josefstadt, die mit verbindenden Texten durch die Handlung führte und dabei immer wieder Vergleiche zwischen damals und heute zog.